Auch Schafe müssen manchmal zum Zahnarzt…
Dieses 8 Jahre alte Kamerunschaf hat trotz Entwurmung und gutem Futterangebot in den letzten Monaten stetig an Gewicht verloren. Die allgem. Untersuchung ergab keine Auffälligkeiten, so dass weitere Ursachenforschung von Nöten war. Bei genauerem Nachfragen berichtete der Besitzer von einer Veränderung im Fressverhalten des Tieres. Es würde zwar gierig grasen, aber nicht mehr schön wiederkauen. Bei eingehender Untersuchung der Maulhöhle waren Zahnhaken, sowie ein Zahnverlust im rechten Unterkiefer feststellbar. Durch die Haken war die Mahlbewegung des Kiefers deutlich eingeschränkt.
Also ran an Kopflampe und schnelldrehendes Multifunktionswerkzeug mit Schleifkopf.
Für sicheres Arbeiten (für Mensch und Tier) wird das Schaf leicht sediert, die Zunge fixiert und das Zahnfleisch durch einen Spatel geschützt. Wenn vorhanden, eignet sich auch ein Hundemaulgatter nach Fahrenkrug hervorragend für Schafzähne, in diesem Fall musste eine Strohbandkonstruktion ausreichen. Da beim Schleifen der Haken recht schnell Hitze entsteht, auch immer etwas Kochsalzlösung oder Wasser zum Kühlen bereithalten und los geht’s.
Wichtig: nicht zu radikal vorgehen, bei zu starken Veränderungen in der Gebissstellung das Ganze in mehreren Sitzungen angleichen.