Diese Erkrankung wird ausgelöst durch das Bakterium Clostridium tetani, bzw dem von ihm gebildeten Toxin Tetanusspasmin. Der Erreger kann über den Nabel, die Geburtswege, Nadelstiche oder Hautwunden jeglicher Art (Kastration, Scheren, Kupieren) in den Körper eindringen und vermehrt sich anaerob, also unter Luftabschluss. Die Verbreitung erfolgt über die Nerven/neurogen oder über die Blutbahn/hämatogen. Das Auftreten von Symptomen kann zwischen 24h und 2 Wochen dauern.
Zunächst treten Muskelzittern, steifer Gang und unbewegliche Ohren auf. Dann kommt es zu einer fortschreitenden, steifen Lähmung. Pathognomonisch, also eindeutig, für Tetanus sind
Trismus (der Kiefer ist so starr, dass er sich nicht öffnen lässt), anhaltende Muskelkrämpfe und sägebockartige Stellung in Kombination mit fehlendem Fieber.
Letztendlich kommen die Tiere zum Festliegen und ersticken aufgrund der Lähmung ihrer Atemmuskulatur.
Differentialdiagnostisch sollte man an Listeriose und Intoxikationen denken.
Eine Therapie kann im frühen Stadium mit Tetanusserum und hochdosiertem Penicillin erfolgen. Begleitend hilft ein Abdunkeln des Raumes und die Sedation des Tieres.
Prophylaxe erfolgt durch sauberes Arbeiten, Injektion an wollfreien Stellen, Gabe von Tetanusserum vor Beginn eines chirurgischen Eingriffs, alternativ dazu regelmäßige Impfung.
Schafe sind keine kleinen Rinder. Sie sind ähnlich wie Pferde um ein Vielfaches empfindlicher gegenüber einer Tetanusinfektion als Rinder
Bei unklarem oder keinem Impfschutz chirurgische Eingriffe nur unter der Verabreichung von Tetanusserum durchführen
Bevorzugte Injektionsart beim Schaf ist subkutan. Intramuskuläre Injektionen haben ein größeres Risiko für anaerobe Verhältnisse (Injektionstiefe, Wolle).
Pferde sollten auf jeden Fall gegen Tetanus geimpft werden. Für Schafe und Ziegen ist es empfehlenswert. Rinder brauchen die Impfung nicht.