Heute widmen wir uns einem Klassiker: Der linksseitigen Labmagenverlagerung. Normalerweise gehört der Labmagen auf den Bauchhöhlenboden. Der Corpus (Körper) liegt links der Medianen und der Pylorus (Magenpförtner) rechts. Der vordere Teil ist gut befestigt, der hintere nicht. Der Labmagen verfügt zusätzlich über eine Art Blindsack im vorderen Teil. Die Einmündung vom Psalter (Blättermagen) kommend liegt unglücklicherweise seitlich, so dass sich Gas in dem Blindsack sammelt und nicht entweichen kann. Diese Gasblase drückt den Labmagen dann unter Haube und Pansen an der linken Bauchwand nach oben. Häufig geht dem Ganzen eine herabgesetzte Muskeltätigkeit im Labmagen voraus, so dass das Gas nicht weiter befördert werden kann. Ein schlecht gefüllter Pansen bedingt durch eine geringe oder unregelmäßige Futteraufnahme, wie bei Stoffwechselstörungen, Gebärmuttererkrankungen und Milchfieber, begünstigt die Verlagerung. Fütterungsfehler, wie eine strukturarme und stärkereiche Ration gehören ebenfalls zu den begünstigenden Faktoren. Ebenfalls wird eine Verlagerung durch genetische Prädisposition Labmagenläsionen, sowie die Verschiebung der Eingeweide im Rahmen der Kalbung gefördert.