Eine andere Art der Osterüberraschung gab es für Dr. Sabine am gestrigen Abend.
Das was dort hinter dieser Färse im Stroh liegt ist ihre Gebärmutter. Diese hat sie nach der Geburt ihres ersten Kalbes, bei der sie etwas Zughilfe durch den Landwirt brauchte, im Anschluss herausgepresst.
Dieser Zustand ist lebensbedrohlich und muss schnellstmöglich durch den Tierarzt versorgt werden. Der Uterus muss nach Schmerz- und Bauchpressenausschaltung komplett in die Kuh zurückverlagert werden.
Im Anschluss daran wird die Scheide entweder mittels eines sogenannten Flessa-Verschlusses (wie im 2. Bild zu sehen) oder einem Bühnerband mehrere Tage verschlossen, um einen erneuten Vorfall zu verhindern. Zudem muss die Kuh mit Schmerzmitteln und Antibiose versorgt werden.
Wenn der Tierarzt nicht innerhalb kurzer Zeit bei euch sein kann, ist es am wichtigsten die Gebärmutter vor Verletzungen zu schützen und sauber zu halten:
-andere Kühe aussperren
-Gebärmutter mit kaltem Wasser übergießen und falls die Kuh festliegen sollte in ein großes Laken oder Handtuch einzuwickeln um sie feucht und sauber zu halten bis der Tierarzt eintrifft.
Welche Art des Verschlusses gewählt wird ist einerseits abhängig von der individuellen Vorliebe des Tierarztes, aber auch von den jeweiligen Eigenschaften der Verschlüsse:
Vorteil Flessa: glatte Oberfläche der einzelnen metallischen Querstreben und nur kurze Stichkanäle, damit weniger Dochteffekt und somit weniger Wundinfektionen
Nachteil Flessa: bei erneutem Vorpressen der Gebärmutter keine schnelle Öffung möglich und stärkere Verletzungen durch Ausreißen des Verschlusses
Vorteil Bühnerband: Enge des Verschlusses durch Zuziehen des Bandes individuell einstellbar, schnelle Öffnung im Notfall, sowie ein einfacher Wiederverschluss möglich
Nachteil Bühnerband: lange subkutane Stichkanäle und ein geflochtenes Band, dadurch häufiger eitrige Sekretion an den Wundrändern .